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Es folgt eine Auswahl meiner Geschichten:

 

Die Geschichte vom Feuervogel und der Eisprinzessin

Es war einmal ein Phoenix, der sich aus der Asche erhob. Neugierig schaute er zu den Sternen empor und träumte davonzufliegen, um sie zu besuchen. Inzwischen sind viele, viele Jahre vergangen und manchmal, wenn er Sie des Nachts voller Sehnsucht betrachtet, glaubt er auf einem dieser Sterne, seine Sternenkönigin entdeckt zu haben. Aber dann wurde es Tag und die Königin entschwand seinen Sinnen, so leise aber bestimmt, wie sie sich in sein Leben geschlichen hatte. Seitdem hält er unentwegt Ausschau nach Ihr, aber der Stern auf dem sie wohnte, scheint erloschen zu sein.So machte er sich auf den langen, beschwerlichen Weg, um seine Seelengefährtin zu finden. Er befragte den Wind: Wind, der Du um die ganze Erde saust, bis in den kleinsten Winkel, hast Du die Königin meines Herzens gesehen? Der Wind schüttelte seine Windhose und schaute traurig drein. Leider nicht, mein Phoenix, aber frage doch die Wolken. Vielleicht können sie Dir helfen. Aber wie komme ich zu den Wolken, fragte er verzweifelt den Wind. Ich kann doch garnicht so hoch fliegen. Der Wind hielt einen Moment inne und dachte nach. Indess bewegte sich kein Lüftchen. Dann brauste er los: “Na gut, Feuervogel. Ich möchte Dir helfen. Aber zuvor mußt Du 3 Rätsel lösen. Wenn Du das schaffst, dann trage ich Dich hinauf zu den Wolken. Das erste Rätsel lautet: Tief im Dunkeln liegt ein Land, das Herz in Fesseln, in Kerkern verbannt. Was rettet das Herz aus der Dunkelheit? Sag Feuervogel, wann ist es soweit? Er dachte einen Angenblick nach und antwortete dem Wind: Hat das Herz seine Fesseln erkannt und seine eigene Angst überrannt, dann spürt es das Licht in der Dunkelheit und hat sich von ganz alleine befreit. Das ist eine sehr gute Anwort auf meine Frage Phoenix. Aber hör jetzt gut zu. Das zweite Rätsel lautet: Nachdem das Herz seine Freiheit erlangt und immer noch furchtsam nach Liebe bangt, was errettet es erneut aus der Not. Wie wird es genannt, das Rettungsboot? Und wieder überlegte der Feuervogel einen Moment und antwortete dann: Um über das Eifersuchtsmeer zu gelangen, überquere es das Meer der Schlangen. Erst wenn es das Meer der Schlangen besiegt, ihm das Boot der Liebe zu Füßen liegt! Auch diese Antwort ist richtig. Bedenke aber, das Du alle drei Rätsel richtig lösen mußt, damit ich Dir helfe, sprach der Wind und hier kommt das dritte Rätsel: Wie aber behält das Herz sein Boot und gerät nicht ständig in Liebesnot? Auch auf diese Frage wußte der Feuervogel eine Antwort: Damit das Boot nah´ dem Herzen bleibt, und es weiter in seinen Adern treibt, sollte es sich davor hüten es anzuketten, denn dann zerbricht es und ist nicht mehr zu retten! Mit den drei Antworten des Feuervogels sichtlich zufrieden, hob der Wind ihn mit seinen Händen auf eine Wolke und verabschiedete sich von ihm! „Mach´s gut“ sprach der Wind: „Ich wünsche Dir noch viel Glück bei deiner Suche und verschwand.  Die Wolke begrüßte ihn freundlich und fragte, wohin sie ihn tragen sollte. „Ich suche meine Seelengefährtin. Kannst Du mir helfen, gute Wolke und mich vielleicht zu ihr bringen?“ „Wie sieht sie denn aus?“ fragte die Wolke. „Ich habe sie bisher nur einmal gesehen, in meinen Träumen, aber ich kann sie nicht mehr vergessen. Es ist der wunderbarste Mensch im ganzen Universum“ erzählte er ihr. Sie ist humorvoll und aufgeweckt, hat eine warme Stimme und weiß eine ganze Menge über das Leben zu berichten. Ihre Phantasie ist so reich, wie du an Regentropfen, liebe Wolke, und schillert wie ein riesengroßer Regenbogen in den schönsten Farben. Sie ist treu wie die Wildenten und ich würde nie mehr alleine sein. Er malte das Bild von ihr mit so einem Feuereifer, wie es nur ein Phoenix tun kann.*zwinker* *mirmalascheaufshauptstreue*  Das beeindruckte die Wolke sehr und deshalb sprach sie: „Ich würde dir gerne helfen, lieber Vogel. Aber ich habe Deine Königin leider auch nicht gesehen. Trotzdem reise ich mit Dir zur Sternentreppe, auf der Du zur Sonne und ihrem Palast gelangst, um sie zu fragen. Denn die Sonne sieht bekanntlich alles. Ihr Auge reicht bis weit in´s Universum. Als sie an der Sternentreppe anlangten, stieg der Feuervogel von der Wolke, bedankte sich brav für ihre Hilfe und betrat die schier unendlich erscheinende Treppe. Immer höher stieg er, bis er ihren Blicken entschwand. Als er nach tagelangem Fußmarsch endlich das Tor zum Sonnenpalast erreicht hatte, war es verschlossen, denn es war gerade Nacht und die Sonne wollte sich ungestört ausruhen, von dem anstrengenden Tag. So blieb ihm nichts weiter übrig, als sich vor dem Tor in der bitterkalten Nacht niederzulassen und bis zum Morgen auszuharren. Als die Sonne endlich wieder ihr Tageswerk verrichtete, legte sie eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem sie den Horizont zum glühen brachte. Da trat der Feuervogel durch das geöffnete Tor ihres Palastes an sie heran. Jedoch bevor er etwas sagen konnte, erhob die Sonne ihre gewaltige Stimme und sprach zu ihm: „ Ich habe Deine redlichen Bemühungen mit Freuden gesehen und die Mühsal, mit der du dich beladen hast, um deine Königin zu finden.“ Deshalb möchte ich dir helfen und dich belohnen. Nimm diesen Stab von mir. Er wird dich beschützen im Kampf gegen den Eisdrachen, der Deine Königin gefangen hält. Ich lasse dich auf einem meiner Sonnenstrahlen durch das Universum reisen, zu dem Stern, der dir im Traum begegnet ist. Ich wünsche Dir viel Glück, mutiger Paradiesvogel. Schon setzte er sich auf einen Sonnenstrahl und fegte mit so einer Geschwindikeit durch´s All, das ihm ganz schwindlig wurde. Plötzlich fand er sich auf einem Stern wieder, der nur noch als Eisklumpen durch das Universum eilte. War das wirklich der Stern, von dem er immer geträumt hatte? War das der Ort, an dem seine Königin zu Hause war? Er suchte sie überall. Doch wohin er schaute und so laut er auch rief, niemand antwortete ihm in dieser Einöde. Als er schon weit, weit gelaufen war und die Hoffnung bereits aufgeben wollte, erspähte er einen riesengroßen Eiszapfen, auf dem ein Schloß stand. Das mußte das Schloß des Eisdrachen sein. Mit letzter Kraft erhob er sich in die Lüfte, um seine Prinzessin zu retten. Er hatte Glück, denn der Eisdrache schien gerade nicht daheim zu sein. Er durchsuchte das Schloß und fand in seinem Kellergewölbe ein Verließ aus dicken Eiswänden. Mittendrin saß regungslos ein wunderschönes Mädchen. Sie war völlig erstarrt, weil der Eisdrache sich für ihre Zurückweisung gerächt und deshalb ihren Körper in Schnee verwandelt hatte. Wie aber befreie ich nun meine Königin? Völlig niedergeschlagen dachte er nach. Da besann er sich des Zauberstabes von der Sonne und berührte damit die Wände des Verließes, welche die Königin seines Herzen´s gefangen hielt. Gleißendes Licht durchfuhr die Eisschichten und ein Sonnenstrahl nahm die flüchtigen Wölkchen huckepack. Das Schloß floß dahin und die Prinzessin erwachte aus ihrem kalten Schlaf. „Wo bin ich,“ sprach die Prinzessin. „Ich habe geträumt, der Eisdrachen hat mich gewaltsam entführt und in einen Eiskerker gesperrt.“ „Hab keine Angst, meine Prinzessin,“sprach Phoenix. Ab heute sollst Du meine Seelengefährtin sein und ich werde dich vor allem beschützen und für Dich da sein, wann immer Du mich brauchst. Sie sanken einander in die Arme und setzten sich zusammen auf den Sonnenstrahl zu den vielen Wölkchen und traten den Heimweg zur Erde an. Seitdem gibt es nicht nur die schweren Regenwolken, sondern auch Andere, die so graziös wie eine Daunenfeder am Himmel schweben. Manchmal, wenn man genau hinschaut, kann man viele kleine Federwölkchen sehen, die sich gegenseitig umarmen und den Paradiesvogel glücklich vereint mit seiner Königin zeigen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

 
Das Einhorn und die Schlange

Eines Tages stritten sich das Einhorn und die Schlange darüber, ob es noch einen tugendhaften Menschen auf dieser Welt gibt. Die Schlange zischelte dem Einhorn zu. Sei doch nicht so naiv, du Närrin. In jedem Menschen steckt doch ein Teufel und keiner tut dem anderen mehr einen Gefallen, ohne eine Gegenleistung dafür zu erwarten. Das Einhorn konnte es einfach nicht glauben, was die Schlange daherplapperte. „Deine Zunge versucht nur das Schlechte zu verbreiten“, erwiderte das Einhorn, „weil Du Dich im Innersten dafür haßt, daß dein Herz so vergiftet ist und Du aus dem Paradies deiner Sünden wegen verbannt wurdest.“ „Ach rede doch nicht so selbstherrlich“, meinte die Schlange. „Eine Närrin bleibt ebend eine Närrin. Da kann man halt nichts machen. Jemand, der sich blind an seine Hoffnungen und Träume klammert, ist doch ein Spinner. Du lebst in einer Phantasiewelt“, verlachte die Schlange das Einhorn und bist für die Menschen ein billiges Fabelwesen. Wenn Du es aber schaffst, mir auch nur einen Menschen zu zeigen, der sich mit deinen Tugenden messen kann, dann will ich für immer meine Giftzähne verlieren und unscheinbar und wehrlos durch die Gegend kriechen!“ „Wenn du es aber nicht schaffst, sollst Du für immer deiner Reinheit und Deinem Stolz beraubt sein,“ sprach die Schlange zum Einhorn. Im Innern rieb sich die Schlange bereits ihre Schuppen und freute sich über die Gutgläubigkeit des Einhorns, als es sich mit diesem Vorschlag einverstanden erklärte. Also zog das Einhorn durch den Wald, wo es auf ein altes, weises Mütterchen beim Reisig sammeln traf. „Liebes Mütterchen,“ sprach es, „kennst Du vielleicht einen Menschen, der die Seele eines Einhorns in sich trägt? So rein und schön und gut, wie die blendende Sonne hinter dem Horizont?“ Die alte, gebeugte Frau schaute das Einhorn verwundert an, schüttelte den Kopf und entgegnete ihm: „ Solche Menschen kenne ich nur aus Märchen, die mir früher meine selige Mutter als „Gute Nachtgeschichte“ vorgelesen hat. Trotzdem möchte ich Dir einen Rat geben. Suche nach der mächtigen Göttin der Liebe, die alles beflügelt und mit Licht überflutet. Sie kann Dir bestimmt helfen.“ „Wo aber finde ich diese Göttin,“ fragte das Einhorn? „Tief in Deinem Herzen,“ orakelte das alte Mütterchen. Lange sann das Einhorn über ihre Worte nach, konnte aber nicht verstehen, was sie ihm sagen wollte. Innigst lauschte es in sein Herz hinein, um diese geheimnissumwobene Göttin zu schauen. Aber stattdessen, hörte es plötzlich fröhliches Kindersingen aus der Ferne und fast meinte es eine Stimme auf dem Grund seines Herzens zu vernehmen, die ihm unwillkürlich zuflüsterte: “Du mußt bei den Kindern suchen... bei den Kindern.“ Traurig schaute es auf, denn Kinder hatte es in seinem ganzen, langen Leben nicht gesehen. So lebte das Einhorn einige Wochen vor sich hin und es schien, als würde es diese Aufgabe nicht bewältigen können. Außerdem zerrann ihm die Zeit, denn nach 10  Zauberwald-wochen, so wollte es die Abmachung mit der Schlange, sollte es seine reine Seele verlieren. Angst machte sich in unserem Einhorn breit, denn es waren schon 9 Zauberwald-wochen ins Land gegangen. Rastlos lief es umher. Als es auf eine Lichtung kam, lauerte eine alte, böse Hexe auf das Einhorn, die sich durch finstere Mächte in eine Jungfrau verwandelt hatte. Es wollte das Einhorn fangen und für sich zähmen und arbeiten lassen, um damit bei ihren Anverwandten so richtig angeben und protzen zu können. Zuerst bemerkte das Einhorn nicht den Betrug und ging vertrauensvoll auf die schöne Jungfrau zu. Schon sollte die Falle zuschnappen. Aber keiner weiß woher und keiner weiß warum, stand wie aus dem Nichts, ein wunderschönes Mädchen zwischen der bösen Hexe und dem Einhorn. Erschrocken schaute es sich um, und konnte zuerst nicht begreifen was mit ihm geschah. Hatte es doch gerade noch in einem dicken Märchenbuch die Geschichte von dem „Einhorn und der Schlange“ gelesen. Jedoch an jener Stelle, wo die Hexe sich des Einhorns bemächtigen wollte, hatte das Mädchen aufgeschrien und so mit dem Schicksal des Einhorns gehadert, das es ihm unbedingt helfen wollte. So war es der Wirklichkeit entflohen und war selbst Teil des Märchens geworden. Es stellte sich schützend vor das Einhorn und rief der bösen Hexe zu: „Du bist nie und nimmer der Mensch, der Du vorgibst zu sein. Ich habe Dich und deine dunklen Absichten erkannt. Vor lauter Wut verwandelte sich die trügerische, schöne Jungfrau in eine häßliche Ringelnatter und kroch davon. Da erkannte das Einhorn in dem Mädchen, das sich mutig der Hexe entgegenstellte, wonach es vergeblich gesucht hatte. Ein Menschenkind, so rein wie ein Bergquell, golden wie die Sonne und selbstlos wie die Wolken, wenn sie mit ihren Tränen  die Erde zu neuem Leben erwecken und selbst dabei vergehen müssen. Vor lauter Freude sprang das Einhorn ausgelassen über die Lichtung und sauste mit dem Mädchen auf seinem Rücken durch den Zauberwald. Sie wurden enge Freunde. Das Einhorn nannte das Mädchen fortan Bianka – die Reine, die Weiße...*träum* Seit diesem Tag bevölkert die Blindschleiche unsere Welt, weil die Schlange ihre Giftzähne verlor und als beinlose Eidechse wehrlos über die Erde kroch. Die Hexe konnte sich nicht mehr in ihre ursprüngliche Gestalt zurückverwandeln, weil sie durch ihre unbändige Wut auf das Mädchen, die richtige Zauberformel vergessen hatte und so kam es, daß sich beide trafen und schrecklich vermehrten. Jeder Igel im ganzen Land hat deshalb alle „ Stacheln“ voll zu tun, um diesem Kriechgetier Einhalt zu gebieten...

Aber das Einhorn und das wunderschöne Mädchen lebten glücklich und gesund bis an ihr Lebensende.


 

Die Geschichte vom kleinen Finger und der großen Hand

Es war einmal ein kleiner Finger, der hieß Hopplahopp und wohnte an einer großen Hand. Die große Hand und der kleine Finger waren dicke Freunde. Die große Hand achtete den kleinen Finger sehr, wegen seiner Bescheidenheit. Nur die Anderen vier Finger, die nahe dem kleinen Finger wohnten, spotteten über ihn. Der dicke Daumen Plumpdidum, lachte über Hopplahopp, weil er nicht so hinterlistig und schadenfroh war, wie er selbst. Der Zeigefinger Verschweigenix klatschte unentwegt über Hopplahopp, weil er nicht ständig auf andere Leute zeigte und über sie redete. Der Mittelfinger „Langer Hans“, war der Größte und Stärkste unter ihnen, worüber er sich natürlich besonders freute. Deshalb machte er dem kleinen Finger Angst, indem er ihm drohte, um selbst noch größer zu erscheinen. Auch der Ringfinger Goldie belächelte Hopplahopp, weil er besonders stolz auf seinen rubinfarbenen Ring war, den er trug. Mit dem kleinen Finger, der ihm so nackt und winzig erschien, konnte er überhaupt nichts anfangen. Das kränkte Hopplahopp sehr und er zog sich in seine Phantasiewelt zurück, in die Märchen und Fabeln, die er täglich las, in denen die Helden am Ende immer das Böse, Hochmütige und Stumpfsinnige besiegten. Dann stellte er sich vor, selbst hinauszureiten in glänzender Rüstung, mit spitzem Speer und undurchdringlichem Schild, um gegen seine Nachbarn zu rebellieren.

Besagte Finger ärgerten die große Hand sehr. Obwohl sie auch Plumpdidum, Verschweigenix, den „Langen Hans“ und auch Goldie trotz ihrer Fehler sehr mochte, reifte in ihr ein Plan...

Eines Tages beschlossen diese vier Finger eine große Scheune zu bauen, um dem kleinen Finger Hopplahopp abermals zu beweisen, wie ungeschickt und unnütz er sei. Hopplahopp hielt sich zurück und sagte nichts und ihn fragte auch niemand, ob er beim Bau jener Scheune mit anpacken wolle. So kam es, das die vier Nachbarn des Hopplahopp eine Bohle für die Scheune zurechtsägen wollten. Der „Lange Hans“ drängelte sich vor und sprach bestimmt und mit erhobener Stimme: „ Da ich der Größte und Stärkste unter Euch bin, werde ich mit dieser kleinen Bohle ganz alleine fertig.“ So prahlte er und sägte drauf los ohne nachzudenken. Plötzlich aber rutschte die große Hand aus und da er mit ihr fest verwurzelt war, konnte er dem Sägeblatt nicht entweichen. Jetzt war er kleiner als Hopplahopp. Der Zeigefinger Verschweigenix musste es sofort dem Daumen erzählen, was mit dem „Langen Hans“ geschah. Plumpdidum amüsierte sich köstlich und sprach: „Tja, wenn der „Lange Hans“ so dumm ist und sich von der großen Hand austricksen lässt, dann ist er selber Schuld.“ Jetzt schmiedete Plumpdidum einen Plan, um die große Hand zu überlisten. Lautstark verkündete er, das er am nächsten Morgen versuchen würde, die Bohle zurechtzusägen. Plumpdidum wollte die große Hand täuschen, und sofort im nächsten Augenblick lossägen. Die große Hand wird völlig überrascht sein, dachte Plumpdidum bei sich und ich werde die Bohle unbeschadet zersägen. Fast hätte der Plan des großen Daumens auch funtioniert, doch im letzten Augenblick schnitt die große Hand dem Daumen die Fingerkuppe ab. Dem Zeigefinger erging es nicht anders, er wurde so kurz, dass er nie mehr auf andere Leute zeigen konnte.

Nur Goldie erschrak so sehr über das Schicksal seiner Artgenossen, dass er es nicht allein versuchte, die kleine Bohle zu durchtrennen. Er entschuldigte sich bei Hopplahopp für seinen Hochmut und bat ihn um seine Hilfe. Hopplahopp war nicht nachtragend und so half er Goldie. Goldie hielt die Bohle fest und Hopplahopp passte beim sägen auf, daß Goldie nix passierte. Ab jetzt waren sie füreinander da, wo es Not tat und Goldie musste einsehen, dass die Länge eines Freundes, nichts mit seiner Größe zu tun hat.



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