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werde ich notfalls auch gerichtlich verfolgen. Es folgt eine Auswahl meiner Gedichte. :-)
Das Wort Wäre ich stumm, müßte ich sicherlich zerspringen.
Wie sollte ich mich jemals denn erklären. Und jedesmal, wollte ich mich wehren bliebe nichts weiter als - ein stilles Aufbegehren ! Das Wort, ein Laut nur und schwingt dennoch schwer
wenn wir es richtig zu behandeln wissen. Gekleidet in das passende Kostüm und die Empfindung ist kein stumpfes Messer mehr ! Treffend sind wir oft getroffen
von der Kraft die Worte innehaben. Mögen sie durch ihren Flügelschlag den Menschen hin zum Menschen tragen !
Ich bin so leergeweint
Ich bin so leergeweint.
Salzig schmeckt mein Blut. Mein Herz, ein unbewohntes Haus, mit schweren Gittern. Kein echtes Lachen dringt hinaus und keine Träne - Lebendig begraben unter den Trümmern meiner Seele.
Sehnsucht
Aus meiner Seele strömt ein Bach
und sammelt sich im Tal, zu einem ungeweinten Meer , sein Ufer verbleibt menschenleer - ein Orkus kalt wie Stahl. In diesem Orkus haust mein Tier,
an einer Kette schwer. Es zerrt und reißt und nagt an ihr, schier unersättlich scheint die Gier mit der es nach mir greift. Und streichelt Ihr dann meine Hand,
sprengt es die Kette fort. Ich spüre in mir fremdes Land, wie Brennesseln auf meiner Hand und wünschte, ich wär dort... Berühret mich auf meinem Grund,
auch wenn mein Tier laut schreit. Und weint es sich die Augen wund - berühret mich auf meinem Grund, damit die Wunde heilt.
Entwurzelt
Mein Bauch ist wie ein schwarzes Loch,
wo ganze Sonnen drin verschwinden, die sich danach nicht wiederfinden - ein ewig hungriger Moloch. Und bringe ich ihn doch zum schweigen,
für eine Sternenschnuppenstunde, für ein Kirschenblütenschneien - blutet trotzdem meine Wunde. Mit Tränen sollst Du sie bedecken,
die wir gemeinsam leise weinen. Mit Küssen, ohne zu erschrecken - vor den Feuern, die uns einen.
Mutter
Berühre mich,
damit ich leben kann. Fülle mein Herz, um mich zu beseelen. Wie blind suchte ich Dich auf meinem Grund, grub mir dabei die Hände wund - als Bettler, beim Steine zählen.
Wolkenleer
Mein Himmel,
war so wolkenleer. Auf meinem Feld kein Weizen mehr wo ich mich fand - mit meiner Seele, felsenschwer im trocknen Sand. Laut weinend sucht sie
nach dem Korn. Im Nirgendwo - als Kind verlor´n, als wäre es verbrannt. Jetzt sitze ich
bei Euch im Kreis. Mir wird kalt und siedend heiß, weil ich - durch Eure warme Hand, soviele Weizenkörner fand.
Judith Schiebel
Liebesbrief
Ich sehe dich an und sehe in deinen
funkelnden Augen die Not, in Deinen tapsigen Schritten beim Tanzen Unbeholfenheit und fühle mich dir verbunden als Gefährte auf dem Weg zu einer anderen Welt. Einer Welt, für die uns niemand lehrte, wie sie anzupacken sei. Einer Welt, die Ansprüche an uns stellt, denen wir nicht gewachsen zu sein scheinen, mit unserer Mitgift und den Flüchen vergangener Zeit. Und ich sehe dich gehen, begreife mein Gehen darin und lächle dir liebevoll zu, du mein Bruder, du mein eigenes Ich, gespiegelt in deinem Bild.
Lippenbekenntnis
Versprich mir nichts, Du hast es oft genug gebrochen -
Dein Wort wirkt wie Lawinen auf mich ein. Ich fühl mich wie ein Nadelkissen, so zerstochen. Laß deine Ausreden doch endlich einmal sein. Gern sagst du ja, wenn man dich darum bittet.
Befreundet sein, heißt nicht sich auszuruhn. Dir scheints egal, solang kein Andrer Dich verschüttet. Du redest viel, doch wann wirst du es tun ?!
Erwarte nicht zu viel von mir Erwarte nicht zuviel von mir
aber auch nicht zu wenig. Am Besten nur das, was du selbst bereit bist - zu geben !
Schwein gehabt ;-)
Dicke schwarze Wolken wehn
einem Schelm entgegen schon glaubt er an Regen und will ihm entgehn. Schnell retour nach Hause
und den Regenschirm geschnappt bevor der Himmel überschwappt mit einer kalten Brause. Noch auf halbem Weg zurück
als er prompt erkannte daß es im Dachstuhl brannte denkt er beschwingt: zum Glück...
Ostseesparziergang
Eine Welle leckt nach meinen Füßen,
doch ihre Zunge ist nicht lang genug. Scheinbar verstimmt will sie zerfließen, als ob es ihr den Mut verschlug. Doch letztlich nur um mich zu necken.
Sie wartet nicht bis ich verschwunden bin. Sie schießt hervor um mich zu schrecken und langt erneut mit ihrer Zunge hin. Bekomme ich dabei auch nasse Füße,
egal - ich bleibe nah bei ihr. Ich liebe ihre feuchten Grüße. Denn nur zu Haus - das bin ich hier.
Phantasie
Durchflutest du mich
Du Woge voller Zärtlichkeit Und Bergquell Aus Bildern, Gedanken Dann trägst du mich fort Kinderleicht Zu den Sternen Dorthin Wo ich schon immer sein wollte Doch plötzlich, aufgeschreckt Sitze ich wieder Allein Im Zimmer
Der Strafzettelblues
Wenn ich unserer Stadtkasse
nicht das verlangte Geld lasse dann buchten sie mich gleich ein, wie ein supergemeines Schwein. Hätt ich Frauen vergewaltigt-
ihr Innerstes im Dreck erstickt, dann blieb ich gnadenlos frei. War halt kein "Knöllchen" dabei.
Mist-geschick
Beim Menschen sitzt die Grütze
nicht weit unter der Mütze. Doch Manchem ist sie fremd. Er kleckert sie höchstens - aufs Hemd !
Angegrient
angegrient statt angelächelt
mit blauen Lippen und fratzenhaft verzehrten Mienen werde ich angestiert von Ihnen überkommt mich eine Gänsehaut genau dann möchte ich ein Eskimo sein
Das neue Jahr
Das neue Jahr hat gerade
seinen Geburtsschrei getan. Nun liegt es ganz zart auf dem weichen Babykissen. Bald wird es die Augen öffnen und vom Krokus zur Tulpe das Laufen lernen. Schon wandert es durch goldene Kornfelder und saftige Wiesen, begrüßt Mutter Sonne, Vater Wind und das Meer. Stipst nach den Früchten damit sie reifen. Wenig später fängt es die Blätter. Doch zu rau sind die Herbststürme für das alternde Jahr. Deshalb flüchtet es in die Stuben, sieht in brennende Kerzen und schwelgt in Erinnerungen, bis zum letzten Tag, um Mitternacht- Dann hört man es wieder...!
Vorurteile
Gestolpert
über euch. Das Knie zerschürft- mehrmals! Ich hab versucht mich zu ändern, dran rumgezerrt, gebogen. Und jetzt - schließt ihr den Kreis, wie je zuvor... Ohne mich !
Wenn wir nicht mehr die Gärten wollen
Wenn wir nicht mehr die Gärten wollen
und niemand sie erneut bestellt was bliebe, daß die Welt erhellt, wenn in uns hundert Geister grollen ?! Das Unkraut würde uns vernichten
ganz einfach über beide Ohren. Wir wären hoffnungslos verloren und übrig blieben nur - Geschichten.
Stundenlang
Der Lehrer lehrt
indem er erklärt und Wörter gebährt daß der Magen sich wehrt das Hirn aufbegehrt die Gewissheit nährt daß es uns vermehrt an Wissen entbehrt wenn er uns was lehrt indem er erklärt: So daß jeder von uns
die Pausen verehrt !
An Silvio oder Hitler ist mein Führer
Welcher Ton bringt dich zum schwingen ?
Was kann dich erweichen ? Welches Lied würdest du singen ? Gehst du über Leichen ? Erst wenn man dir alles stiehlt,
deine Freunde ganz und gar. Wenn das Leben auf dich ziehlt, stehst du Deutsch dann besser da ?
Für Oscar Schindler
Wie Oscar Schindler wollt ich sein
der Wasser gar in Wein verwandelt wenns sein muß mit dem Teufel handelt, als müßt er selbst zu ihm hinein. Und wär ich dann auch bettelarm.
Nie wieder müßt ich mich belügen. Mit Wenig könnt ich mich begnügen, weil er die Menschen zu sich nahm !
Leumund
Die Feige an dem Feigenbaum,
durchlebte jenen bösen Traum. Ihr Mut ging zur Neige, alle nannten sie "Feige". So leicht kann man sich seinen Namen versau´n.
Logik
Der Lindwurm verschmäht die Linde
und bohrt sich nicht in ihre Rinde. Daraus folgere ich konsequent: so ein Quatsch, daß er sich Lindwurm nennt !
Windmühlen
Windmühlen mahlen, glaubt das Kind
eine ganze Menge Wind. Es schaute nach und fand bloß Korn. Hat das der Müller dort verlorn ?
Gewußt wie
Der Pessimist
weiß stets was ist. Er sagt zu allem: "Alles Mist !"
Symbiose
Ein Mädchen verdiente damit ihr Geld,
was man gewöhnlich für Liebe hält. Ihr Freund hingegen gibt`s prompt wieder aus, im nächtsgelegenen Freudenhaus !
Überfragt
Weshalb geht der Mond auf Reisen ?
Kreist er um die Welt auf Gleisen ? Nimmt er ungern wieder zu ? Ist dick sein für ihn auch tabu ? Kinder ich kann zu den Fragen,
leider überhaupt nichts sagen ! Denn ich habe auf dem Mond - nicht mal einen Tag gewohnt !
Abgefärbt
Raben erkennt man schwer in der Nacht.
Wer hat ihnen das eingebracht ? Verwandte kamen sie besuchen und fraßen gierig ihren Kuchen. Dann flogen sie schweigend - heim in den Harz. Das ärgerte sie rabenschwarz.
Zigarett - tierisches
Triebe sind uns angeboren.
Manche gehen nie verloren. So zudem das Däumchen lullern, für das süße Nuckelschnullern. Wird das Jüpchen ihm zu klein,
paßt das Kind nicht mehr hinein, schuln wirs um Bonbons zu lullern, für das süße Nuckelschnullern. Jedoch aus Gründen des Gewichts,
bringt das auf die Dauer nichts. Es muß was andres her zum lullern, für das süße Nuckelschnullern. Auch für jenes Übel fand
man eine Lösung elegant. Erwachsene stolz am Stumpen lullern - für das süße Nuckelschnullern.
Ungleich - gewicht
Mein Herz ist schwer
und wiegt wie tausend Steine. Ich habe dich zu oft gefragt und du hast dann zu oft gesagt: "Lass mich endlich - alleine!"
Die Wibbergibber
Kehr ich am Abend in mein Haus,
dann sperr ich alle Sorgen aus. Und wenn sie noch so toben, schrein ich lasse sie für sich allein vor meiner Tür im Regen stehn und sage still: "Aufwiedersehn!"
Hindurchgeschaut
Wie wunderschön die kleinen Dinge sind,
auch wenn der Nebel sie wie ein Gespinst umwebt. Für diese feinen Dinge sind wir blind, weil der Abglanz großer Dinge uns begräbt.
Der Bettler
wer unmächtig herrscht
und machtlos entmachtet um sich zu bemächtigen seines nächsten ist mächtig machtlos gegenüber sich selbst
Der Mond äugt aus dem Wolkenbett
Der Mond äugt aus dem Wolkenbett
und deckt dich leise zu. Mit seinem Glanz, verträumt und ganz, bringt er dich sanft zu Ruh. Im Traum begegnet Dir die Tür,
die aus den Angeln springt. Und fröhlich hüpfend auf und ab durch´s Zimmer geht und singt. Jetzt, wo die Angeln nicht mehr sind,
die Fesseln kalt und starr, steht jedem Freund die Türe auf der sonst alleine war. So flirtet jetzt der Teddy Franz,
mit Anja und mit dir. Die Eisenbahn von nebenan, dampft schnaufend durch´s Quartier. Der Polizist von Hänschen klein,
er regelt den Verkehr den heißen Brand der Gäste löscht, des Nachbar´s Feuerwehr. Zum Tanz verwegen fordert nun,
Frosch Kai die Tanja auf. Das Puppenkind etwas verstimmt, verzichtet dankend drauf. So zecht vergnügt und singt und springt
mit deiner guten Tür, die ganze liebe Nachbarschaft, bis morgens früh um vier. Der Mond äugt aus dem Wolkenbett
und deckt dich leise zu. Mit seinem Glanz, verträumt und ganz, bringt er dich sanft zu Ruh.
Unerbittlich
die sonne brennt
in meiner wüste versiegte brunnen durchgeistern mich geblendet vom feuer der fatamorgana die mich irren lässt im unerbittlichen sandsturm verdorrter oasen
Wiedergeburt
tränen tropfen schwer
aus glanzlosen augen wie eiszapfen schmelzend hinab in den schnee wiedererstarrt zu eisigem weh unentwegt drängt sich ein kalter schrei aus meiner sternlosen seele wie ein krokus ans licht
Salz auf der Haut
Es war einmal ein Meer,
das kam von ganz weit her. Vor unbestimmter Zeit, wie eine Ewigkeit... Jetzt schwebe ich
auf seinem Rücken als müßt das Meer sich ganz tief bücken. Als hätt´ es Mühe
mich zu tragen und wollte schäumend mich verjagen... Von seiner Gischt
auf der ich gleite, vom Wellenkamm, auf dem ich reite. Mit meinem Boot
flieg ich dahin und fühle wieder wer ich bin... Ein Mensch,
der noch viel leben will und endlich, wird es in mir still...
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